Die Berühmtheit des Piemont in Bezug auf seine Weine hat sehr alte Ursprünge. Die Griechen sollen als erste Qualitätsweine in diese Region gebracht haben: von den Küsten des östlichen Mittelmeers kamen sie mit ihren Schiffen voller Weinamphoren in den ligurischen Häfen an. Von hier aus drangen sie ins Hinterland vor, um schließlich das wunderbare Piemont zu erreichen. Die mitgebrachten Ableger und Stecklinge dienten der Anlage der ersten Weingärten.
Bereits zur Römerzeit blühte dann der Weinanbau: Plinius der Ältere ("der" Weinkenner der Antike) zitiert in seiner Enzyklopädie "Naturalis Historia" die Verwendung in dieser Gegend von Holzfässern als Behälter für Wein. An den Höfen der Renaissance erlangt die Qualität des Weins immer größere Bedeutung, so dass die Gestalt des bottigliere (Kellermeister) immer mehr Fuß fasst: Sein Job ist es, Weine zu empfehlen, zu erwerben und veräußern und zu kombinieren.
In der Gegenwart charakterisieren vor allem zwei große Gebiete das Habitat des piemontesischen Weinanbaus: die Langhe und das Monferrato.
Letzteres wird durch ein großes Tal von Villafranca d'Asti, dem Fluss Borbone und vom unteren Teil des Tanarotals in das nördliche Basso Monferrato und das südliche Alto Monferrato geteilt. Das Basso Monferrato wird von einem Hügelsystem mit Höhen bis zu 700m gekennzeichnet (das Alto Monferrato weist dagegen geringere Höhen auf, im Schnitt um die 350m). Sehr geeignet für den Weinanbau.
An dieses Gebiet, in dem die Weinstöcke zweifellos am dichtesten angebaut werden, und an der Stadt Asti sind seit Jahrhunderten die Namen von Weinen großer Resonanz gebunden: Moscato di Canelli, der vor einigen Jahrhunderten eingeführt wurde; Barbera, der bereits im 18.Jahrhundert bekannt war und sich aufgrund seiner großen Anpassungsfähigkeit, seiner reichlichen Produktion und seiner Hochwertigkeit verbreitet hat.
Die Langhe bilden eine wundervolle, in ihren Grenzen nicht genau umrissene Hügelgegend, die in etwa vom Tanaro- und vom Bormidatal und vom Ligurischen Apennin begrenzt wird. Die Hügel, die geologisch betrachtet eine Verlängerung des nördlichen Apennins in die westliche Poebene hinein darstellen, fallen von einer maximalen Höhe von 700-800m ab. In diesem Gebiet werden die berühmtesten Weine wie der Barolo und der Barbaresco, aber auch der Moscato d'Asti, der Nebbiolo, der Barbera und der Dolcetto hergestellt.